Jan Jelinek

Jelineks Arbeiten beschäftigen sich mit der Transformation von Klängen, indem er Ausgangsmaterial aus der populären Musik in abstrakte, reduzierte Texturen übersetzt. Unter Umgehung traditioneller Musikinstrumente konstruiert er Collagen aus winzigen Klangfragmenten verschiedenster Aufnahmegeräte: Tonbandgeräte, digitale Sampler, Mediaplayer und dergleichen. Die Aufnahmen werden zu sich wiederholenden Schleifen verarbeitet, die das Original auf das Wesentliche reduzieren, wobei das Ausgangsmaterial in den meisten Fällen nicht mehr entziffert werden kann.

Im Jahr 2000 wurden seine Klangcollagen im Young Media Pavillon auf der Weltausstellung EXPO2000 in Hannover aufgeführt. In den folgenden Jahren arbeitete er mit Künstlern wie Sarah Morris und dem deutschen Schriftsteller Thomas Meinecke zusammen, kollaborierte mit dem japanischen Improvisationsensemble Computer Soup und dem australischen Jazztrio Triosk und kreierte audio-visuelle Performances mit dem Videokünstler Karl Kliem, die unter anderem im Centre Pompidou in Paris zu sehen waren. Im Jahr 2008 gründete Jelinek das Label faitiche als Plattform für eigene Experimente, für gemeinsame Projekte und für Arbeiten befreundeter Musiker und seit 2012 schreibt und produziert Jelinek für den SWR experimentelle Radiostücke, die sich mit fiktionalen Identitäten und Klangwelten beschäftigen. Das Thema der fiktionalen und multiplen Identitäten zieht sich durch den gesamten faiticheKatalog. Unter dem Pseudonym Gesellschaft zur Emanzipation des Samples, als Ursula Bogner oder unter seinem eigenen Namen reicht Jelineks Oeuvre von der Field-Recording-Collage über elektroakustische Musik bis hin zu minimalistischem Drone.

Gemeinsam ist diesen verschiedenen Arbeiten die Live-Bearbeitung von zuvor gesammeltem Klangmaterial. In seinen aktuellen Live-Performances verwebt Jan Jelinek verschiedenste Klangmaterialien zu intensiven Drone-Collagen und Soundscapes.

MimiCof

Midori Hirano ist eine japanische Musikerin, Komponistin, Klangkünstlerin und Produzentin. Unter dem Namen MimiCof verschmilzt Midori detaillierte rhythmische Muster mit wirbelnden melodischen Klanglandschaften und erforscht die Schnittmenge zwischen dem Natürlichen und dem Künstlichen. Neben der Produktion ihrer eigenen Werke hat Midori Hirano Musik für Filme, Videoinstallationen und Tanzperformances komponiert. Die Filme mit Auftragsarbeiten von Midori wurden unter anderem bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin, den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen, dem Krakow Film Festival und dem Hong Kong International Film Festival gezeigt.

Dieses Konzert findet im Rahmen der Solitude Konzertreihe statt, welche den Fokus auf das Solomusizieren richtet und musikalische Strömungen aus den Bereichen Jazz, Elekronik und Experimental fördert. Ein großen Dank gilt dabei der finanziellen Unterstüzung durch Musikfonds, JenaKultur und der reCoVer-Stiftung und natürlich dem Trafo selbst, sowie dem Fatplastics, ohne deren Existenz die Idee des Projektes nie aufgekommen wäre 🙂