Beginn: 20:00
Einlaß: 19:00
Stefanie Schrank ist bildende Künstlerin und Bassistin der Kölner Band Locas In Love. Ihr erstes Soloalbum heißt „Unter der Haut eine überhitzte Fabrik“ und klingt auch so: nach einem Brodeln unter der Oberfläche, nach Maschinen, die bis zur Überhitzung vor sich hin laufen und nach Geheimnis. Gemeinsam mit dem Düsseldorfer Elektromusiker Lucas Croon (Stabil Elite, Bar) hat Schrank aus analogen Synthesizern und eckig-eleganten Grooves ihren sophisticated Pop zusammengesetzt. Es ist eine Musik der Zwischenräume und Grauzonen, des Unsichtbaren und Ungehörten, die dem naheliegenden Weg durch die Mitte ein Herumstreifen in den Gestaden und auf den Nebenpfaden vorzieht. Synthiesounds, von super-konkreter Klarheit und doch ebenso rauschhaft und dreamy, schleppende Tempi und entrückte Discobeats bereiten die Klanglandschaft, in der Stefanie in Texten voller surrealer und surrealistischer Momente eine sehr persönliche Bestandsaufnahme von Zukunft, Körper, Neoliberalismus, Patriarchat und Depression abgibt. Die Lyrics sind visuell und assoziativ, ein automatisches Schreiben, das an Sprache genauso aufgrund ihres Eigenklanges und ihrer bildgenerierenden Qualität interessiert ist wie um mit ihr einen Blick zu finden, der mikroskopisch-analytisch zu verstehen versucht, wie Dinge funktionieren, z.B. Liebe, Ängste, Macht, Zusammenleben, Sprache und Gespenster. Abgründe, Humor und Leichtigkeit schließen sich nie aus in diesem seltsamen Pop, der sich mit den Zuständen anlegt und die WWW guter Kunst –Wahn, Witz und Wut –perfekt ausbalanciert. Mal unterkühlt, mal überbordend bleiben die Songs stets überraschend und eigensinnig, gipfeln mal in den großen Refrain und fallen dann unaufgelöst in eine unwiderstehliche Rätselhaftigkeit. Geeignet für Teenager bis middle-aged music lovers. Nicht geeignet für Arschlöcher.